Es gibt natürlich viele Wege, die ans Ziel führen und einen Lautsprecher wieder zum Klingen zu bringen. Von uns erhalten Sie eine fachgerechte Instandsetzung, die dem Originalzustand am nächsten kommt (für sehr viele Fabrikate und Hersteller stehen uns Ersatzsicken in Originalqualität zur Verfügung), mit Schaumstoffsicke, wenn eine drin war bzw. mit Gummisicke, wenn der Lautsprecher ursprünglich eine Gummisicke hatte.
Dabei wird Ihr Lautsprecherchassis von uns auch automatisch optisch aufbereitet – ebenfalls so, dass die Originalität bewahrt bleibt.
Durchgebrannte Schwingspulen an Tief-, Mittel- und Hochtönern können wir an Hifi-Chassis in der Regel zum Pauschalpreis reparieren.
Mit unserer Instandsetzung an Lautsprechern, die von uns so originalgetreu wie möglich ausgeführt wird, gewährleisten wir Ihnen damit den Klang, den sie immer geschätzt haben und erhalten obendrein auch den Wert Ihrer Lautsprecher.
Zu den Sicken gibt es generell noch ein paar interessante Informationen:
Immer wieder erreichen uns Anfragen, ob wir nicht besser die vermeintlich langlebigeren Gummisicken anstelle der angeblich nicht ganz so dauerhaften Schaumstoffsicken verwenden können.
Die Schaumstoffsicken sind von den Lautsprecherherstellern erfunden worden, als bereits Papier-, Gewebe- und Gummisicken verwendet wurden. Um das Impulsverhalten schneller und die zu bewegende Masse noch geringer zu machen, kam man schließlich auf die Idee, Sicken aus Schaumstoff zu verwenden. Wir können Ihre Membranen auf Wunsch wieder neu einfärben, ohne sie zu beschichten, Knicke und Risse optisch gefällig ausbessern und Ihnen so ein einwandfreies Reparaturergebnis liefern.
Bei diesen Schaumstoffsicken handelt es sich also nicht um eine Modeerscheinung der Lautsprecherindustrie, sondern tatsächlich um eine Verbesserung der technischen Parameter eines (üblicherweise) Mittel- und Tieftonlautsprechers.
Versieht man nun einen Schaumstoffsickenlautsprecher mit einer Gummisicke, erhöht sich durch das Mehrgewicht die auszulenkende Membran und verschlechtert so das Impulsverhalten und den gesamten Wirkungsgrad des Tieftöners erheblich, was sich beim Hören durch geringere oder gar fehlende Grundtonwärme und dem fehlenden Tiefbassfundament äußert.
Unsere Entwicklungsabteilung hat hierzu eine Messreihe mit einem 8-Zoll-Tieftontreiber angefertigt, der normalerweise eine Schaumstoff-Sicke hat. Danach wurde er mit einer Gummisicke bestückt und erneut vermessen.
Als erstes wurden die Originalsicke und die Gummisicke gewogen:
Links auf dem Bild ist die Schaumstoffsicke, rechts daneben die Gummisicke. (Die Briefwaage wurde mit dem Styropor-Stück vor der Messung natürlich auf „0“ gestellt und die Sicke liegt nur auf dem Styropor auf).
Auch wenn lediglich 50 % der Sicke durch die Membran ausgelenkt wird (die anderen 50% sind aussen am Korb befestigt), ist die tatsächlich zu bewegende Masse der Gummisicke immer noch deutlich mehr, als bei der Schaumstoffsicke.
(Natürlich gibt es auch deutlich leichtere Gummisicken – diese haben aber einen anderen Nachteil, den Sie weiter unten nachlesen können).
Der nachfolgende Frequenzgang zeigt den Frequenzverlauf des 8-Zoll-Tieftöners mit der Gummisicke:
Deutlich kann man sehen, dass der Tieftonbereich bis ca. 400Hz um mehr als 5 dB leiser ist, was man dem ganzen Lautsprecher ganz sicher anhören wird.
Die Messungen über das Zerfallspektrum, die Sprungantwort und die Thiel-Small-Parameter folgen in Kürze, sobald das gleiche Chassis mit einer Schaumstoffsicke versehen ist. Wir werden dann alle Messungen (wie mit der Waage oben) bildlich gegenüberstellen.
Fortsetzung zu diesem 8 Zoll-Tieftöner folgt in Kürze….
In der Zwischenzeit haben wir einen angelieferten 15 Zoll JBL-Tieftöner vom Typ 2231H (8 Ohm) von Gummi auf Schaumstoff zurückgerüstet. Der Kunde hat es ganz deutlich gemerkt, dass sein Lautsprecher völlig anders klingt, als vorher und sich ganz verzweifelt an uns gewandt.
Natürlich haben wir vor dem Umbau auf die Originalsicke den Frequenzbereich gemessen.
Der nachfolgende Frequenzgang zeigt den Frequenzverlauf des Tieftöners mit der Gummisicke:
Auf dem Messdiagramm kann man erkennen, dass der Maximalschallpegel mit der Gummisicke bei 95dB liegt und dieser erst bei 80 Hz erreicht wird.
Der nachfolgende Frequenzgang zeigt den Frequenzverlauf des Tieftöners mit originaler Schaumstoffsicke:
Auf diesem Diagramm kann man sehen, dass der Maximalpegel deutlich über 95dB liegt und schon bei 60 Hz erreicht wird.
Gummisicken sind auch nicht für die Ewigkeit gebaut, denn es gibt von verschiedenen Herstellern aus Norwegen, Frankreich usw. Tief- und Mitteltöner, bei denen Risse an den Knickkanten innen und aussen auftreten, oder die Sicken nach 20 Jahren richtig zäh werden und schließlich wie Porzellan zerspringen.
In den letzten Monaten erhalten wir vermehrt mit (leichter und sehr weicher) Gummisicke reparierte Lautsprecher, bei denen durchgebrannte Schwingspulen ersetzt werden müssen. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Fabrikate von Magnat, Quadral, JBL, Infinity und andere, die erfahrungsgemäß nicht so schnell kaputt gehen.
Der Auslöser für eine nähere Untersuchung dieser ungewöhnlichen Häufung von Spulendefekten lieferten uns zwei Tieftöner von JBL – die LE 14 aus einem Pärchen 250ti. Dieser Tieftöner gilt praktisch als unkaputtbar – bei uns wurden gleich 2 Stück mit durchgebrannter Spule nach einer Gummisickenreparatur eingeliefert.
Die gründliche Untersuchung hat ergeben, dass die Gummisicke der Membran keinerlei Führung gibt und unregelmäßige Taumelbewegungen einzig von der Zentrierung abgefangen werden müssen. Dadurch kommt es zum Verkanten der Schwingspule im Luftspalt und letztendlich zum Kurzschluß der Schwingspule.
Die verbrannten Schwingspulen der LE14 wurden inzwischen durch Original-JBL-Spulen aus den USA ersetzt und die Gummisicke wurde entfernt, damit auch hier mit der Originalsicke der ursprüngliche Klang der 250ti wieder hergestellt werden kann.
Der Eigentümer der mit Gummisicken reparierten Tieftöner hatte sich durch den Spulendefekt verzweifelt an uns gewandt, da seiner 250ti jegliche Spielfreude abhanden gekommen war.